29. September 2023
Die Struktur des heute enthüllten Hauptreflektors des künftig größten Radioteleskops der Welt verbindet höchste Sorgfalt mit technischer Meisterleistung, denn die Oktaeder-Form des sogenannten ngVLA (next generation very large array) der mtex antenna technology GmbH besteht aus präzisionsgefertigten 724 Stahlstreben, die in einem Raumfachwerk zu einer Größe von 21x18m zusammenpassen, von mehr als 2500 Schrauben gehalten werden und ein Gesamtgewicht von 43to haben.
„Der gesamte Reflektor, der mit 76 hochpräzisen Aluminium-Paneelspiegeln bestückt ist, wurde so dimensioniert, dass er sich unter allen Umwelteinflüssen – also Temperatur, Wind und Schwerkraft – nie um mehr als die Dicke von drei menschlichen Haaren verformt“, erklärt Lutz Stenvers, Geschäftsführer von mtex antenna technology. „Diese Exaktheit erreichen wir durch eine mathematische Vektoroptimierung mit 9 Millionen Freiheitsgraden. Dabei kann der gesamte Reflektor in mehrere Container zerlegt, in die ganze Welt verschifft und in kürzester Zeit durch Verschrauben wieder zusammengesetzt werden.“
Das ngVLA wird hauptsächlich in der Wüste von New Mexico, USA, installiert werden. Seit es unter anderem vom NRAO, dem National Radio Astronomy Observatory (USA), in Auftrag gegeben wurde, arbeiten die Wissenschaftler und Ingenieure eng zusammen. „Der Zusammenbau und Test der gesamten 18-Meter-Struktur ist ein wichtiger Meilenstein in diesem revolutionären ngVLA-Projekt“, resümiert Dr. Tony Beasley, Direktor des NRAO.
Dieser Prototyp wurde der Fachöffentlichkeit und den Medien am Donnerstag, den 28. September 2023, im Rahmen des Open House bei mtex antenna technology in Schkeuditz vorgestellt. Hochkarätige Vertreter aus Wissenschaft und Politik aus den USA und Deutschland kamen zusammen, um die spannende Zusammenarbeit im Bereich des technologischen Fortschritts und der wissenschaftlichen Entdeckung zu feiern.
Insbesondere freut sich der Schirmherr Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Wie kein anderes Land setzt der Freistaat Sachsen beim Strukturwandel auf Innovation und Hochtechnologien. Gerade die Astrophysik hat zahlreiche Innovationen hervorgebracht, ohne die unser Alltag heute undenkbar wäre. Dass in Schkeuditz am weltgrößten Radioteleskop der Welt gearbeitet wird zeigt, dass der Freistaat ein wichtiger Forschungsstandort für diese Spitzentechnologie ist. Mit der Ansiedlung eines Großforschungszentrums im Bereich Astrophysik schaffen wir weitere Möglichkeiten für Ausgründungen und Technologieentwicklungen in Sachsen, für die mtex gemeinsam mit der NRAO bereits heute stehen.“
Insgesamt steht fest: der ngVLA Reflektor ist ein ingenieur-wissenschaftlich gestaltetes Kunstwerk made in Germany.
Auf dem Bild zu sehen sind Lutz Stenvers, CEO mtex antenna technologies, Anthony Beasley, Director NRAO und Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen.
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